Nachdem ihre Freundin Jule diese Bildstrecken gesehen hatte, wollte sie auch sie gerne zusammen mit Nella mitmachen. Also gab es eine weitere Broken Body Serie.
Dass man mit Kindern ganz wunderbar Fotoprojekte umsetzen kann, hatte ich schon bei der erwähnten „Attitüde“-Serie gelernt.
Die Chemie, die Nella und Jule untereinander hatten, das toughe Charisma, was sie vor der Kamera zeigten und die Energie und die eigenen Ideen, die sie beim Shooting eingebracht hatten, haben aber dazu geführt, dass die beiden Paten standen für das, was ich bei der SHEROES Serie vor Augen hatte.
Bei den beiden war auf jeden Fall klar, dass es eine roughe Geschichte werden müsste, bei der sie mit Haut und Haar kämpfen konnten.
Schnell war die Idee gemeinsam gefunden, es in der Wikinger-Zeit spielen zu lassen und dass es um zwei Mädchen gehen würde, die sich einem bösen Wikinger gegenüber erwehren mussten. Ihre Motivation für das Eingreifen war auch schnell gefunden worden, da Nellas Bruder Tjade, nachdem er von dem Projekt hörte, auch unbedingt mitmachen wollte. Allerdings war eine Grundbedingung gleich klar: er würde derjenige sein, der gerettet werden müsste – und zwar von den beiden Mädchen.
Nachdem die Geschichte stand, ging es im letzten Jahr an ein Kostüm-Test, um die Wirkung und die Größe der Kleidung auszutesten. Die Auswahl in Kindergrößen ist bei altertümlicher Kleidung nicht übermäßig groß.
Ich liebe das narrative Erzählen (hier gibt es zu dem Thema übrigens eine Podcast-Episode von mir) und liebe entsprechend Fotograf:innen wie Gregroy Crewdson oder Julia Fullerton-Batten. Aber natürlich habe ich nicht deren Budgets. Und ich glaube, dass solche Budgets dem SHEROES Projekt auch nicht wirklich zuträglich wären. Mit glattgebügelten Hollywood-Großproduktionen kann man sich auch oft weniger identifizieren als mit dem kleinen, rauen Independent-Film aus Skandinavien. Es geht um das doppelte „das könnte auch ich sein“. Einmal das fiktive Ich in der Geschichte aber auch „ich anstelle der Heldin dort vor der Kamera“.
So was führt dann zu Budget-Entscheidungen wie, dass die Heldinnen barfuß sind, weil authentisch aussehende Schuhe einfach absurd teuer gewesen wären, ohne dass sie der Geschichte wirklich weitergeholfen hätten. Das bedeutete aber auch, dass das Shooting im letzten Jahr nicht mehr durchgeführt werden konnte, weil es zu kalt wurde. Und es ging in der Geschichte barfuß durch temperaturrelevantes Gelände …
Diesen Frühling ging es aber endlich an die Umsetzung und die komplette Serie wird Teil des SHEROES-Bildbandes, der hoffentlich im Herbst 2025 erscheinen wird. Dafür werden aber auch noch weiter Mitmachende gesucht. Ein Bewerbungsformular gibt es dafür hier. Zu jeder Serie wird es auch einen eigenen Song geben, der mit Suno.ai erstellt wird – wie der folgende Track „Axes of the North“.
Soundtrack zur Serie
Make-Up FX
Ich bin immer ein großer Freund davon, so viele Dinge wie möglich tatsächlich vor Ort und vor der Kamera umzusetzen, da ich ein leidenschaftlicher Bildbearbeitungshasser bin und versuche meine Zeit mit Photoshop so gering wie möglich zu halten. Also war klar, dass die Wunden in der Geschichte echt sein müssen.
Durch meine „Traum vom Tod“ Serie hatte ich glücklicherweise Kontakte zum DRK und deren Team der realistischen Unfalldarstellung, die uns bei den Wunden in dieser Geschichte geholfen haben.
Eine Zeitraffer-Aufnahme von Nellas Gesichtswunde und ein paar weitere Clips findest Du hier bei YouTube:
Behind the Scenes
BtS-Bilder: Anne-Katrin Püst
Ein riesiges Dankeschön an alle Beteiligten bei der ersten SHEROES Serie:
Wikingerinnen: Nella & Jule (11)
Wikinger-Junge: Tjade (9)
Bösewicht: Eric
Make Up FX: Achim Sachse, Michael Schönland
Assistenz: Anne-Katrin Püst
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Cooles Projekt. 🙂 Ich mag zwar den Look der „Broken Bodies“ Serie lieber (sorry, bin halt ein s/w Fetischist). Aber das Anliegen und die Intention ist superklasse. Viel Erfolg damit!
Danke :-). Ich bin ja auch bekennender s/w-Liebhaber und der zweite Broken Body Bildband, der auch in Arbeit ist, wird natürlich wieder in s/w sein, aber bei der SHEROES-Serie werde ich das immer von Fall zu Fall entscheiden, was für mich gefühlt besser passt. Und das rote Blut kommt in Farbe natürlich auch noch mal schöner zu Geltung als in s/w.
Gooile Sache!!
Die Kids passen von der Gestik her voll und ganz in die Serie. Auch die Posen(ich nenn das mal so) im letzten Bild kommen gut rüber. Ich freu mich schon auf weitere Bilder.
Peter