Canon EF Softfocus 135/2.8 auf Stufe 1 ohne Blitz
Canon EF Softfocus 135/2.8 auf Stufe 1 mit Blitz
Canon EF Softfocus 135/2.8 auf Stufe 2 ohne Blitz
Canon EF Softfocus 135/2.8 auf Stufe 2 mit Blitz
Sobald man aber mal das Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 an der Kamera hat, sieht man sofort, dass es um Welten vor dem Canon liegt. Wie beim Canon gibt es auch hier mehrere Stufen des Weichzeichner-Effekts (in diesem Fall sogar 3) und die Möglichkeit den Effekt ganz auszuschalten, um auch hier dann eine knackscharfe Linse zu erhalten. Aber die soften Bilder sind eine andere Liga als bei Canon. Während Canon im Vergleich eher matschig wirkt, ist beim Minolta in der Unschärfe noch deutlich der scharfe Kern zu sehen. Bei Digitalkameras würde ich persönlich nur bei Stufe 1 bleiben, aber wie alles im Leben ist auch das Geschmacksache. Wie gesagt: Zum besseren Vergleich finden sich hier auch alle Bilder in Vollauflösung.
Von Minolta gibt es auch noch ein AF-Weichzeichner (AF 100/2.8 Soft), das ich mangels sinnvoller Adaptierungsmöglichkeit aber nicht getestet habe.
Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 auf Stufe 1 ohne Blitz
Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 auf Stufe 1 mit Blitz
Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 auf Stufe 2 ohne Blitz
Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 auf Stufe 2 mit Blitz
Einer der klassischen Weichzeichner-Linsen für die professionelle Fotografie in sämtlichen Formaten war das Rodenstock Imagon (Wikipedia). Ein Achromat mit zwei verkitteten Linsen, die mit Absicht gegen sphärische Aberrationen gänzlich unkorrigiert ist. Wie stark dieser Effekt zutage tritt, wird mit verschiedenen Siebblenden gesteuert, die selbst noch mal verschiebbar sind.
Ohne die Siebblenden wirken die Bilder schon sehr weich, fast schon gemalt. Mit den Siebblenden lässt sich der Effekt sehr gut steuern, allerdings sollte man auf den Hintergrund acht geben. Wenn die Blenden offen sind, lässt sich an den Gegenlicht-Bubbles sehr gut die Siebstruktur erkennen (die sogenannte „Kühn-Wanze“, vgl. Alfons Scholz: „Lichtbilder mit dem Imagon“). Ob man das mag, muss jede:r selbst entscheiden. 5.8 ist immer offen, die Stufen lassen sich immer offen und geschlossen einlegen. So ist 7.7 auf der 5.8er Scheibe geschlossen (und die Wanze erscheint nicht), wenn man die 7.7-9.5 Scheibe einlegt, ist die Siebstruktur bei 7.7 offen und man hat in den Lichtpunkten wieder diesen Wanzen-Effekt. Etwas Ausprobieren und ein Gefühl für die Effekte entwickeln ist da angesagt.
Auf jeden Fall zeigen sich weniger Kantenverschiebungen beim Imagon im Vergleich zum Minolta und zu den Softar-Filtern. Das ist keineswegs besser oder schlechter sondern schlicht ein anderer Look, der in jedem Fall so gelungen ist, dass Weichzeichner-Freunde dieses und das Minolta Objektiv im Auge haben sollten. Durch die Scheiben bildet das Objektiv nicht auf dem vollen Mittelformat-Sensor der GFX ab, daher sind hier deutliche Vignettierungen zu sehen.
Rodenstock Imagon ohne Blende
Rodenstock Imagon mit der ersten Blende auf 5.8 eingestellt
Rodenstock Imagon mit der ersten Blende auf 7.7 eingestellt – die Bubbles sehen „normaler“ aus.
Rodenstock Imagon mit der dritten Blende auf das Maximum von 11.5 eingestellt.
Nach Veröffentlichung dieses Blogartikels wurde ich im Digicamclub-Forum noch auf das SMC Pentax Soft 85/2.2 hingewiesen. Da die Neugier geweckt war, gab es bald Post aus Japan …
Zwar finden sich auch Blenden-Werte auf dem Objektiv, aber eher unten. An der Kamera montiert, fällt der Blick eher auf diesen Keil, der angibt, wie stark der Unschärfe-Effekt zur Geltung kommt. Wie beim Imagon: Je kleiner die Blendenöffnung, desto weniger stark tritt der Effekt auf. Allerdings macht sich bei Lichtquellen im Bild dann auch gleich die geringe Anzahl an Blendenlamellen bemerkbar. Sowohl das Minolta Varisoft als auch das Imagon produziert beim Wechsel des Unschärfe-Effekts nicht so unschöne, unrunde Lichtbubbles. Auch fällt auf, dass der Effekt zu den Rändern hin deutlich zunimmt. Zwar sieht man an der Positionierung des Puppen-Kopfes, dass auch abseits des Zentrums ein Scharfstellen möglich ist, es wirkt aber unausgewogen. Das Objektiv scheint sich mehr für mittige Platzierungen zu eignen. Im Gegensatz zum noch folgenden Dreamagon würde ich dem Pentax aber noch Chancen beim weiteren Experimentieren geben. Es scheint sich aber um ein Objektiv zu handeln, dass am Digitalsensor eher die Nische in der Nische besetzt, aber Bilder wie gemalt produzieren kann.
Übrigens: Kleinere Blendenöffnungen als f5.6 sind mit dem Objektiv nicht möglich.
SMC Pentax Soft @ f2.2
SMC Pentax Soft @ f2.2 mit Blitz
SMC Pentax Soft @ f2.8
SMC Pentax Soft @ f2.8 mit Blitz
SMC Pentax Soft @ f4
SMC Pentax Soft @ f4 mit Blitz
SMC Pentax Soft @ f5.6
SMC Pentax Soft @ f5.6 mit Blitz
Populäre Zeitschriften waren früher voll mit Fotografie-Gadgets und immer mehr Versandfirmen tummelten sich am Markt. Auch hierzulande boten Firmen wie Hama, Brenner und Pearl später fast alles denkbare in unterschiedlichsten Qualitäten an. Eine dieser großen amerikanischen Firmen war Spiratone (Wikipedia), die fast 50 Jahre am Markt war.
Mit dem Spiratone Portragon 100/4 boten sie ein Weichzeichner-Objektiv an, das man wahrscheinlich eher als „Spielzeug“ klassifizieren könnte, wobei es natürlich auch etwas unfaire Bedingungen sind, wenn man solche Objektive an einen 100 MP-Digitalsensor adaptiert. Aber man sieht schon, dass man hier eher von tatsächlicher Unschärfe sprechen kann.
Trotzdem hat dieses Objektiv einen ganz eigenen Look. Auch heute sind diese Einlinser vor allem in den USA zu bekommen, wobei das Porto meist teurer als die Linse selbst ist.
Spiratone Portragon ohne Blitz
Spiratone Portragon mit Blitz
Wo wir schon bei den amerikanischen Einlinsern sind: Das Sima SF 100/2 (Wikipedia) ist ein Objektiv aus den 80er Jahren, das eher wie eine DIY-Lösung aus dem Baumarkt wirkt. Zwei ineinander gesteckte Kunststoffröhren, wobei eine Röhre den T2-Mount hat und die andere die Linse beinhaltet, werden ineinander geschoben, wodurch der Fokus gesetzt wird.
Durch diese Bauweise taugt es sogar als Makroobjektiv. Blendenplättchen werden vorne eingelegt und mit einem Ring fixiert. Sollte man sich für das Objektiv interessieren, ist es nicht so schlimm, wenn nicht mehr alle Blenden beim angebotenen Objektiv dabei sind — man kann sie sich einfach selbst aus schwarzem kartonstarkem Papier basteln. Außendurchmesser ist 56mm, mit einem Innenloch von 25mm bekommt man beispielsweise f4, mit 18mm f5.6. Auch beim Sima ist das Porto meist teurer als das Objektiv selbst. Ebenfalls kann man auch bei diesem Einlinser nicht wirklich von Schärfe sprechen, es hat aber trotzdem einen sehr eigenen, spannenden Look.
Sima SF 100/2 ohne Blitz
Sima SF 100/2 mit Blitz
In den 90er Jahren hat der Fotograf Jürgen Seibold dann etwas sehr eigenwilliges entwickelt — das Seibold Dreamagon 90/4 (Wikipedia). Ein Blick auf die Linse genügt um zu sehen, dass hier etwas ganz anderes versucht wurde. Die Zweifel, die sich beim Anblick dieser Linse allerdings einschleichen, werden im Test dann auch bestätigt.
Dieses Objektiv ist … anders. Lichtquellen im Bild sehen völlig unmöglich aus und auch der Unschärfeeffekt ist im besten Fall als „eigenwillig“ zu beschreiben. Dass nur vergleichsweise wenig Exemplare produziert worden sind, verwundert nicht. Vielleicht lässt es sich noch am ehesten für abstrakte Fotografie und/oder Pflanzenstillleben einsetzen. Für die Portraitfotografie gibt es zahllose bessere Varianten.
Seibold Dreamagon 90/4 bei f4 ohne Blitz
Seibold Dreamagon 90/4 bei f5.6 mit Blitz
Darüber hinaus gibt es noch andere einzelne Exoten wie das Kiyohara Kogaku VK70R 70/5, über die man in freier Wildbahn aber nur recht selten stolpern wird und dann im Endeffekt für den begrenzten Einsatzbereich auch zu viel kosten. Eine unvollständige Liste mit weiteren Beispielen findet sich auch hier bei Wikipedia.
Weichzeichner-Filter
Die einzigen physischen Filter, die heute noch recht häufig Verwendung in der Fotografie finden, sind die Pol- und ND-Filter (und die zahllosen UV- und Klarglas-Filter als Linsenschutz). Dabei werden auch heute noch viele Diffusionsfilter produziert, auch wenn sie vor allem in der Videographie ihren Einsatz finden, um den harschen digitalen Look abzusoften. Auch ich habe mein Fujifilm XF33/1.4 mit einem modernen Shimmer Diffusion Filter für meine Fotografie „entschärft“. Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere Varianten wie Black und White Mist oder Glimmerglass.
Übrigens: Was wie eine Binsenweisheit wirkt, vergisst man vielleicht trotzdem nur allzu schnell: Es macht natürlich für den Bildeindruck einen gigantischen Unterschied, vor was für eine Linse man den jeweiligen Filter schraubt. Es kann beispielsweise sehr gut sein, dass ein Softar-Filter vor einem Canon EF 135/2 viel zu stark kommt, vor einem Fujifilm XF56/1.2 aber genau perfekt wirkt.
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Glimmer Glas Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Glimmer Glas Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Black Diffusion Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Black Diffusion Filter
Wie man sieht, machen sie das Bild schon etwas softer, aber rangieren mit dem Filter eher im Bereich klassischer analoger Linsen und sind daher für mich keine „richtigen“ Weichzeichner-Filter, schon gar keine, die im Look her an die klassischen Weichzeichner-Objektive herankommen. Sie reduzieren die digitale Schärfe einfach auf ein angenehmes Maß.
„Fog“- / Nebel-Filter machen genau das, was sie versprechen: einen Haze / Nebel dem Bild hinzuzufügen.
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Fog A Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Fog A Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Fog B Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Fog B Filter
Wahrscheinlich die Königsklasse der alten Weichzeichner-Filter ist die Softar-Reihe, deren Filter so ausschauen, als ob das Glas Blasen werfen würde. Hier erreichen wir eine Weichzeichnung fast wie bei den richtigen Weichzeichner-Objektiven zu einem Bruchteil des Preises. Und da man sie einfach an seine vorhandenen AF-Objektive schrauben kann, behält man für sein System auch die Autofokus-Möglichkeit. Wenn man auf Gegenlichtblenden verzichten kann, muss man auch nicht für jedes Objektiv den Filter im genau passenden Durchmesser kaufen, sondern kann sich mit Adapter-Ringen behelfen. Softar 2 findet sich hier mit auf dem Server.
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Softar 1 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Softar 1 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Softar 3 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Softar 3 Filter
Canon EF 135/2 ohne Filter (f2)
Canon EF 135/2 mit Softar 1 (f2)
Nach Veröffentlichung dieses Blogbeitrages wurde mir hier in den Kommentaren auch noch die Portrayer Filter-Reihe von Minolta ans Herz gelegt, die vom Eindruck des Filterglases irgendwo zwischen manchen mit Mustern bedruckten Cokin-Filter und den Softaren liegen. Auch hier finden sich „Bedruckungen“(?) auf dem Filter, die aber nicht durchgehend wie bei den Cokin über das Glas gedruckt sind sondern in verschiedenen Punkten wie die „Blasen“ beim Softar.
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Portrayer 1 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Portrayer 1 Filter mit Blitz
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Portrayer 2 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Portrayer 2 Filter mit Blitz
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Portrayer 3 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Portrayer 3 Filter mit Blitz
Übrigens hatte auch Nikon seine eigene Filterserie. Hier der Soft 1 im Vergleich. Da der vorhandene Filter kleiner war als die Gewindegröße vom Minolta, musste ich hier einmal die Linse wechseln, die ohne Filter aber auf der Pupille auch knackscharf ist (siehe auch bei den Vollauflösungen auf dem Server).
Nikon Nikkor-P Auto 105/2.5 mit Nikon Soft 1 Filter
Nikon Nikkor-P Auto 105/2.5 mit Nikon Soft 1 Filter mit Blitz
Wo diese Nikon-Linse schon drauf war, durfte auch noch ein passender Filter von B+W drauf: Der B+W Wz 2.
Nikon Nikkor-P Auto 105/2.5 mit B+W Wz2 Filter
Nikon Nikkor-P Auto 105/2.5 mit B+W Wz2 Filter mit Blitz
Eine ebenfalls sehr interessante Alternative sind die rechteckigen Cokin-Filter, die man mittels entsprechender Adapter auf seine verschiedenen Objektive anpassen kann, so dass man für alle Linsen pro Effekt immer nur einen Filter braucht. Den Steckhalter kann man dann selbst noch mal mit einer Gegenlichtblende ausstatten. Es gab eine riesige Auswahl an Filter-Varianten. Nicht mehr alle werden produziert, aber bekommt nahezu jeden Filter noch auf dem Gebrauchtmarkt. Bei den Filtern 088, 089 und 694 lohnt sich auch noch mal der Blick auf die Farbbilder auf dem Server, da es eingefärbte Scheiben sind. Cokin bietet spannende Spielmöglichkeiten mit all den Filtern. Wer allerdings auf der Suche nach dem klassischen Weichzeichner-Effekt der dezidierten Objektive ist, ist und bleibt mit den Softar-Filtern am besten bedient.
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 083 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 083 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 084 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 084 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 087 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 087 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 088 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 088 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 089 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 089 Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 694 Filter („Sunsoft“ – Farbvariante ist bei den Vollauflösungen auf dem Server zu sehen)
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Cokin 694 Filter mit Blitz („Sunsoft“ – Farbvariante ist bei den Vollauflösungen auf dem Server zu sehen)
Übrigens: Wer nur die Haut absoften, aber Kanten — um z.B. die Augen scharf zu halten — klar erkennbar lassen möchte, sollte mal zu Duto-Filtern greifen. Wie man im Vergleich zu einem Diffusor-Filter sieht, gibt es trotz einer gewissen Weichheit einen ganz anderen Schärfeeindruck. Dieser Effekt wird durch konzentrische Kreise auf dem Filter erzielt. Der Name des Filters setzt sich übrigens aus den Nachnamen der Erfinder zusammen: Jenő Dulovits und Miklos Tóth (Wikipedia).
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Duto Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit Duto Filter
Wo ich gerade schon die Effektfilter verlinkt hatte: Manch andere Effektfilter sorgen – je nach Situation – auch für einen weichen Look, wie hier z.B. der 6-Stern-Filter, der sich ohne Gegenlicht noch nicht so auswirkt, aber mit einer starken Lichtquelle einen entsprechenden Effekt zeigt.
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit 6-Stern-Filter
Minolta Varisoft auf Stufe 0 (ohne Weichzeichner) mit 6-Stern-Filter
Übrigens: Hersteller wie Reflectlens greifen wieder die Effektfilter früherer Tage auf und interpretieren sie teilweise neu, wie z.B. der Aurora Orange Filter, der das Gegenlicht streut, was dann auch einen absoftenden Effekt hat. Den Farbeffekt sieht man wieder bei den Vollauflösungen auf dem Server. Was man sich aber als Nachteil mit erkauft: Die Linien auf dem Filter, die diesen Überstrahlungseffekt erzeugen, sieht man in den anderen Lichtbubbles ganz deutlich – so wie Spiegelobjektive auch die Donut-förmigen Lichtbubbles produzieren.
Weiche Linsen
Dann gibt es natürlich noch eine Reihe an sich normaler Objektive, die gerade offenblendig eher weich abbilden und zum Überstrahlen neigen. Das kann bei Portraits durchaus sehr charmant wirken, wenn auch nicht zwingend so völlig verträumt wie bei den Softar-Filtern oder dem Minolta und Rodenstock Weichzeichner.
Linsen, die offen eher weicher sind, sind z.B. das Konica Hexanon 50/1.4, das Petri CC Auto 55/1.4 (Achtung: Spezieller Adapter notwendig!), das Sigma Mini-Wide MC 28/2.8 oder auch das Minolta MC Rokkor PF 58/1.4.
Beliebt ist inzwischen auch das Fujinon 55/2.2, das zwar nicht durch Verarbeitungsqualität glänzt, aber zu einem sehr günstigen Preis schön soft ist und – wie die anderen hier genannten Linsen – auch den Sensor der GFX vollkommen abdeckt.
Fujinon 55/2.2
Fujinon 55/2.2
Konica Hexanon 50/1.4
Konica Hexanon 50/1.4
Petri CC Auto 55/1.4
Petri CC Auto 55/1.4
Sigma Mini-Wide MC 28/2.8
Sigma Mini-Wide MC 28/2.8
Minolta MC Rokkor PF 58/1.4
Minolta MC Rokkor PF 58/1.4
Eine besonders hervorstechende Linse ist dabei noch das Minolta MC Rokkor PF 85/1.7, das wir hier schon als eine unserer Lieblingslinsen für die GFX100 vorgestellt hatten. Bis ca. f4 hat es eine Art eingebauten Duto-Filter. Die Bilder sind in den Flächen (-> Haut) schön soft, an den Kanten ist aber Schärfe vorhanden, so dass z.B. die Augen knackscharf kommen. Ab f4 ist es dann ein Traum jedes Dermatologen, wo jede Pore glasklar gezeigt wird.
Fazit
Wenn man modernen digitalen Linsen nur etwas die Überschärfung nehmen möchte, bieten sich zahlreiche Filter an. Möchte man aber einen richtigen Weichzeichner-Look des vergangenen Jahrtausends, sei es der berühmte Hamilton-Look oder den Glow des klassischen Hollywoods, dann kommt man an ganz bestimmten Weichzeichner-Objektiven oder zumindest Weichzeichner-Filter nicht vorbei, wobei für die gelegentliche Anwendung und besonders bei beschränktem Mitnahmeraum die Softar-Filter geradezu ideal sind. Wer es dann verträumt mit einem eigenen Objektiv und größerer Steuerungsmöglichkeit haben möchte, der ist mit dem Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 und dem Rodenstock Imagon bestens bedient. Das Sima und Portragon kommen bei weitem nicht an die Qualität der zuvor genannten Objektive heran, sind aber eine charmante Spielerei, gerade wenn man sie mal zu einem günstigen Kurs finden sollte. Vom Canon EF Softfocus sollte man allerdings die Finger lassen — es liegt qualitativ um Welten hinter dem Minolta.
Fujifilm GFX100S und Canon EF 135mm f/2L USM mit Softar 1 Filter
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Schon mal die Portrayer-Filter von Minolta ausprobiert? Machen auch zarte Weichzeichnung! Und zwar an jedem Objektiv! Das Soft-Focus ist natürlich eine andere Welt :-)) !
Danke für den Tipp – die kannte ich noch gar nicht. Ich habe jetzt mal ein Set bestellt und werde die Bilder dann hier zur gegebenen Zeit nachreichen 🙂