Meine Podcasts vom Studio Kreativkommune
„Herrje — ein weiterer Fotografen-Podcast. Braucht es den wirklich?“ — so, wie die meisten Menschen die Ankündigung eines solchen neuen Podcasts quittieren, dachte ich auch, als meine ehemalige Studiopartnerin mich dazu ermuntern wollte, nun auch zu podcasten. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bis dahin nie ein wirklicher Podcast-Nutzer war und erst durch die Beschäftigung mit einem eigenen Podcast damit angefangen habe.
Schnell stellte ich fest: „Ja, den braucht es ganz dringend!“. Keine Frage — es gibt fantastische Podcasts dort draußen. Allen voran Andreas Chudowski mit den wunderbaren Picdrop-Gesprächen. Aber viel zu viele Podcasts sind eher eine Nabelschau oder die Ankündigungen der neuesten Kameras / Objektive. Kaum welche drehen sich um die zahlreichen Facetten außerhalb der Technik, wo weniger einzelne Leute im Vordergrund stehen sondern das tatsächliche Thema zu dem sie reden. Wo sind die Nischenthemen, wo geht es um analoge Fotografie genau so selbstverständlich wie um Fotokunst?
Anne und ich betrieben zu der Zeit in Kiel ein Fotostudio, was eher ungewöhnlich war, da wir ein Großteil der Foto- und Druckmöglichkeiten vom 19. Jahrhundert bis in die Neuzeit angeboten hatten — ein Angebotsspektrum, das natürlich erklärungsbedürftig war. Daher hatten wir regelmäßige Infotage und sind bei zahlreichen Kunsthandwerkermärkten hier in der Region mit von der Partie, um den Menschen diese historischen Techniken wieder zu vergegenwärtigen.
Es haben sich dabei wunderbare Gespräche ergeben und es gab dann einen gewissen Punkt, an dem wir es bedauerten, dass eben nur die Menschen, die ins (fotografisch gesehen) abgeschiedene Kiel kommen, in die Möglichkeit dieses Wissensaustauschs kamen. Anne hatte überzeugt, dass wir mit so einem Podcast auch andere Menschen erreichen könnten.
Das Themenspektrum war schnell gefunden: Wir reden über Fotografie — aus Leidenschaft, weil wir Fotografie aus Leidenschaft betreiben. Natürlich bereiten wir die Folgen so auf, dass der Hörer möglichst viel für sich mitnehmen kann, aber für die Entscheidung, welche Themen wir aufgreifen, ist allein entscheidend, was wir gerade selbst beleuchten möchten und nicht was gerade „in“ sein könnte. Denn auch für uns selbst sind die Gespräche mit unseren Gästen und die intensivere Beschäftigung mit den jeweiligen Themen höchst inspirativ und informativ. Wir machen ein Thema, weil wir darüber selbst mehr lernen wollen und/oder weil wir ein Thema aus unserer Sicht für so wichtig erachten, dass sich die Mehrzahl der Fotografen oder Bildinteressieren da draußen damit in unseren Augen beschäftigen sollte.
Dadurch entsteht jetzt im Laufe der Zeit natürlich eine extreme Bandbreite von beispielsweise allgemeinen bis sehr speziellen analogen (Nischen-)Themen, vom konkreteren „how to“ über philosophischere Betrachtungen über die Fotografie oder Gattungen, von der wir auch gar nicht ausgehen, dass jeder Hörer jede Folge gleich interessiert verfolgen würde — das würde ja bedeuten, dass es da draußen genau so verquere Menschen gibt wie uns …
Nein, es geht eher darum eine Art Audiobibliothek zu schaffen mit etwa 26 Neueinträgen pro Jahr, wo sich jede:r die Folgen herauspicken kann, die gerade für das eigene Interesse relevant sind. Und wo neugierige Menschen mit Themen konfrontiert werden, auf die sie vielleicht sonst nie gekommen wären.
Auch wir stoßen durch Kollegen, durch unsere Kontakte und der Recherche auf weitere spannende Themen, auf die wir selbst ursprünglich vielleicht gar nicht gekommen wären. Gäste verweisen uns auf andere Gäste und es entsteht ein wunderbares Netzwerk der Wissenserweiterung.
Deswegen: Wenn Du ein Thema aus dem Bereich der Fotografie hast, für das Du brennst und über das Du mit uns reden möchtest, dann schreib uns gerne an und entzünde auch bei uns das Feuer. Es können spezielle Gattungen sein, es können vergessene Pioniere oder Techniken sein, es kann alles sein, was irgendwie einen Bezug zur Fotografie hat.
Die ausführlichen Shownotes zu den Folgen findest Du auf der Podcast-Seite vom Studio Kreativkommune.
Den Podcast selbst kannst Du bei allen Podcast-Anbietern Deines Vertrauens hören, z.B.:
iTunes | Spotify | Deezer | Podcast.de | Castbox.fm | TuneIn | Stitcher | RSS Feed
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Danke fue die tollen Podcasts – als reiner Analogphotograph bin ich natuerlich an diesen Themen interessiert. Ich fotografiere ausschließlich mit Festbrennweiten und da habe ich Muehe mit 28er – die Theorie ist mir schon bekannt – nur die Umsetzung. In die Nahdistanz zu gehen ist bei der Streetphotographie nicht so einfach – da wuerde ich gerne lernen.
Danke, das freut uns :-). Die nächste Folge wird auch wieder analog, danach geht es erstmal mit drei „neutralen“ Themen weiter — also welche, die passen egal ob man analog oder digital unterwegs ist.
Ja, Street. Mit 28mm braucht man da natürlich eine gewisse Kaltblütigkeit ;-). Wir sind dafür aber tatsächlich relativ schlechte Ansprechpartner, da ich auch Dozent für Fotorecht bin und als solcher sagen muss, dass Street in der EU so gut wie gar nicht legal umsetzbar ist (solange es um die klassische Street-Fotografie geht, in der der Mensch nicht das Beiwerk sondern eher der Kern ist). Insofern ist das ein Thema, wo wir uns eher zurückhalten …
den Podcast gerade zufällig über Facebook gefunden und weiß was ich heute Abend noch machen muss 🙂
Viel Erfolg in den Norden!!
Michel
Danke, das freut uns :-). Hoffe, der Podcast gefällt und sind auch immer für Anregungen offen …